Bernad Batinic konnte der ersten Absolventin gratulieren: Kathrin Peirleitner, MSc hat unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie als Erste das Studium absolviert. Wie sie das Studium während der Pandemie erlebt hat und wie es bei ihr weitergeht, erzählt sie im Interview.
Warum haben Sie Psychologie studiert? Kathrin Peirleitner: Zum einen hat mich das individuelle Verhalten des Menschen schon lange fasziniert und zum anderen liegt mir viel daran, mehr Bewusstsein für mentale Gesundheit zu schaffen. Psychische Erkrankungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen und nehmen eine immer größere Rolle in der Gesellschaft ein. Deshalb will ich einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität aller Betroffenen leisten.
Und warum an der JKU? Kathrin Peirleitner: Der Schwerpunkt Technologie und Wirtschaft ist in Österreich einzigartig an der JKU. Sei es die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Produktion, aber auch der Einsatz von modernsten Kommunikationstools im Bereich der Beratung und des Coachings.
Wie haben Sie das Studium in Zeiten von Corona erlebt? Kathrin Peirleitner: Natürlich war es schade, die Studienkolleg*innen nur via Bildschirm zu sehen, andererseits lernten wir dadurch viele neue Möglichkeiten, Seminare und auch Gruppenarbeiten zusammen durchzuführen, ohne uns am gleichen Ort zu befinden. Unsere Professor*innen haben das Distance-Learning auch sehr gut organisiert und gestaltet, so dass es keine Defizite in der Wissensvermittlung gab.
Viele Studierende leiden psychisch unter Lockdown und Pandemie-Maßnahmen. Was raten Sie als absolvierte Psychologin diesen Menschen? Kathrin Peirleitner: Die Zeit zwischen Arbeitsbzw. Lernzeit und Freizeit klar abzugrenzen ist meiner Erfahrung nach enorm wichtig, so vermeidet man eine Entgrenzung und in Folge das Gefühl ständig etwas erledigen zu müssen. Gerade in Zeiten des Lockdowns ist die Freizeitgestaltung zwar sehr eingeschränkt, jedoch ein paar Schritte an der frischen Luft können wahre Wunder bewirken und die persönlichen Energiespeicher wieder auffüllen. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, sind auch zwischenmenschliche Beziehungen und Gespräche förderlich für die psychische Gesundheit. Der virtuelle Austausch mit Freunden, Familie oder Mitstudierenden stellt in Zeiten der Kontaktbeschränkungen eine gute Alternative zum persönlichen Gespräch dar.
Wie zufrieden waren Sie mit der Betreuung durch die Lehrenden und können Sie das JKU Psychologiestudium weiterempfehlen? Kathrin Peirleitner: Zum größten Teil waren die Lehrenden sehr bemüht, auf unsere individuellen Anliegen einzugehen und speziell in den schwierigen Zeiten während der Pandemie wurde auch viel Rücksicht auf die vorherrschenden Umstände genommen sowie auf daraus resultierenden Probleme der einzelnen Studierenden. Ich kann das Psychologiestudium an der JKU auf alle Fälle weiterempfehlen.
Wie geht es nun bei Ihnen weiter? Kathrin Peirleitner: Ich habe im Oktober, nach Abschluss des Studiums, mit der postgraduellen Ausbildung zur klinischen Psychologin begonnen. Im Krankenhaus St. Josef in Braunau sammle ich meine ersten Erfahrungen in der Begleitung von Menschen mit schweren körperlichen Erkrankungen, belastenden medizinischen Eingriffen oder schwerwiegenden Diagnosen, aber auch in der Betreuung von psychiatrischen Patient*innen.
Zur Person
Kathrin Peirleitner ist 28 Jahre alt, in Amstetten geboren und lebt in Linz. In ihrer Freizeit ist sie gern in der Natur bzw. in den Bergen. Ihre andere Leidenschaft – das Reisen – ist derzeit natürlich nur eingeschränkt möglich.