[gir-l] Power Analysis

Erin Gerlach erin.gerlach at gmx.de
Wed Jan 21 08:52:10 CET 2004


Hallo Herr Mühlenfeld,

für Power-Analysen bietet sich das Programm GPower von Erdfelder et al. 
(1996) an.

Erdfelder, E., Faul, F. & Buchner, A. (1996). GPOWER: A general power 
analysis program. Behavior Research Methods, Instruments and Computers, 
28, 1-11.

Es ist verfügbar unter 
http://www.psycho.uni-duesseldorf.de/aap/projects/gpower/index.html


Dazu aber eine Frage an andere, auch wenn sie eher in die SPSS- oder 
eine Statistik-Mailing-Liste passt:

Mit der Größe der Stichprobe wächst ja bekanntermaßen die Gefahr, dass 
Befunde statistisch signifikant werden. Zur Abschätzung der praktischen 
Bedeutsamkeit können ergänzend dazu die o.g. a 
posterio-Teststärkeanalysen via GPower durchgeführt werden.
SPSS gibt nun seit einigen Versionen in den Varianzanalysen das 
partielle Eta-Square für Haupt- und Interaktionseffekte aus. Bei Cohen 
habe ich nun gefunden, dass der Anteil aufgeklärter Varianz (partielles 
Eta-Square bei SPSS) nach einer einfachen Formel in die Effektgröße 
umgerechnet werden kann (vgl. hierzu Bortz, 1999, S. 249; Bortz & 
Döring, 1995, S. 568; Cohen, 1988, S. 273-288).

=WURZEL(eta-Square)/(1-(eta-Square))

Dieser Formel nach entsprechen folgende Anteile aufgeklärter Varianz bei 
Varianzanalysen näherungsweise folgenden Effektgrößen:

eta² > .01 = „kleiner Effekt“
eta² > .06 = „mittlerer Effekt“
eta² > .14 = „großer Effekt“

Bisher konnte mir noch niemand sagen, ob das so stimmt, zumal dann 
GPower nicht mehr gebraucht wird, außer wenn man a priori die 
Stichprobengröße bstimmen möchte.
Gilt diese Formel dann auch für längsschnittliche Analysen?

Gruß

Erin Gerlach


Literatur:

Bortz, J. (1999). Statistik für Sozialwissenschaftler. Berlin: Springer.

Bortz, J. & Döring, N. (1995). Forschungsmethoden und Evaluation für 
Sozialwissenschaftler (2. vollst. überarb. Aufl.). Berlin: Springer.

Cohen, J. (1988). Statistical power analysis for the behavioral sciences 
(2. überarb. Aufl.). Hillsdale, NJ: Erlbaum.


Sonstige Literatur zu Power-Analysen:

Cohen, J. & Cohen, P. (1975). Applied multiple regression/correlation 
analysis for the behavioral sciences (2. überarb. Aufl.). Hillsdale, NJ: 
Erlbaum.

Buchner, A., Erdfelder, E. & Faul, F. (1996). Teststärkenanalysen. In E. 
Erdfelder, R. Mausfeld, T. Meiser & G. Rudinger (Hrsg.), Handbuch 
Quantitative Methoden (S. 123-136). Weinheim: Beltz.




Hans Mühlenfeld schrieb:

 > Sehr geehrte ListenteilnehmerInnen,
 >
 > kennt sich jemand von Ihnen mit statistischer Power-Analyse aus und 
wenn ja, gibt es eine Software, mit der die Power einer Untersuchung 
berechnet werden kann? Dabei geht es mir nicht um das Ausloten der Größe 
einer noch zu ziehenden Stichprobe, sondern eher darum, ob ein Wert bei 
einer gegeben Stichprobengröße signifikant ist oder in einer evtl. 
größeren Stichprobe signifikant würde.
 >
 > Mit freundlichen Grüßen,
 >
 > Hans-Ullrich Mühlenfeld
 >
 > Anschrift:
 > Universität Bremen
 > EMPAS
 > Celsiusstr.
 > 28359 Bremen
 >
 > Tel.: +49 (0)421-218 2673
 > Fax.: +49 (0)421-218 7474
 > Mail: muehlenfeld at uni-bremen.de
 >
 > 
______________________________________________________________________________
 > Erdbeben im Iran: Zehntausende Kinder brauchen Hilfe. UNICEF hilft den
 > Kindern - helfen Sie mit! https://www.unicef.de/spe/spe_03.php
 >
 > _______________________________________________
 > GIR-L mailing list
 > GIR-L at dgof.de
 > http://www.dgof.de/mailman/listinfo/gir-l
 >
 >
 >

-- 
Erin Gerlach
Universität Paderborn
- Sportwissenschaft -
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Tel. 05251/60-5308
Fax. 05251/60-4366
Email:  erin.gerlach at hrz.uni-paderborn.de
	erin.gerlach at gmx.de



More information about the GIR-L mailing list