Soziale Identität und kognitive Leistung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Österreich (ÖNB)
Ein hoher Bildungsstand spielt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung von Nationalstaaten. Laut OECD ist der Unterschied in Bildungsabschlüssen zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund (v.a. Türkei und Ex-Jugoslawien) in Österreich so groß wie in kaum einem anderen Land. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit psychologischen Prozessen, die erforscht und zur Reduzierung von Bildungsunterschieden nutzbar gemacht werden sollen. Das Projekt basiert auf Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass Minderheiten besonderen psychologischen Belastungen ausgesetzt sind, welche die kognitive Leistung in Bildungskontexten einschränken (stereotype and social identity threat). Die vier geplanten Studien erweitern bisherige Befunde auf Jugendliche mit Migrationshintergrund und untersuchen die Stärke der sozialen Identität als Einflussfaktor. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, Bildungsunterschiede in Österreich zu reduzieren.
Förderung: Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank
Fördersumme: 89.660 €
Laufzeit: Seit August 2012
Projektleitung: Assoc.-Prof. Dr. Markus Appel
Beteiligte: Silvana Weber MSc, Univ.-Prof. Dr. Bernad Batinic, in Zusammenarbeit mit Ass.-Prof. Dr. Nicole Kronberger
Zugrunde liegende Publikationen
- Appel, M. (2012). Anti-immigrant propaganda by radical right parties and the intellectual performance of adolescents. Political Psychology, 33, 483-493. [pdf]
- Appel, M. & Kronberger, N. (2012). Stereotype threat and the achievement gap: Stereotype threat prior to test taking. Educational Psychology Review, 24, 609-635. [pdf]
- Appel, M., Kronberger, N., & Aronson, J. (2011). Stereotype Threat impedes ability building: Effects on test preparation among women in science and technology. European Journal of Social Psychology, 41, 904-913. [pdf]