Das in der RFC 854 spezifizierte Telnet Protokoll ermöglicht die Fernbedienung eines entfernten Rechners (,,remote login``).
Eines der Hauptziele des ARPANETs, die Nutzung der Kapazität von Großrechnern auch aus größeren Entfernungen, kann dadurch verwirklicht werden. Der eigene Arbeitsplatzrechner wird dabei als ,,dummes`` Terminal, d.h. nur zur Ein- und Ausgabe eingesetzt.
Prinzipiell kann nach dem Einloggen statt eines Kommandoprozessors jedes beliebige Programm gestartet werden. So verwenden z.B. viele Bibliotheken Telnet, um damit einen Zugriff auf den Katalog der Bibliothek zu ermöglichen.
Telnet geht allerdings nicht besonders ökonomisch mit den Ressourcen um. Jedes eingetippte Zeichen wird in einem eigenen Paket zum entfernten Rechner geschickt, dort bearbeitet und wieder zum Terminal zur Ausgabe zurückschickt. Da diese Pakete aufgrund der von TCP/IP benötigten Informationen im Header eine bestimmte Mindestlänge besitzen und der Sicherungsmechanismus des TCP Quittungspakete erfordert, ergibt sich für jedes gesendete Zeichen eine übertragene Datenmenge von 108 Bytes hin und 68 Bytes zurück! [17]
Der Einfluß auf die Netzbelastung und die Reaktionszeit einer Eingabe ist deshalb nicht unerheblich.
Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Ausnutzung der Kapazitäten der Arbeitsplatzrechner, die heute sehr viel leistungsfähiger sind als früher.
Deshalb setzt sich heute immer mehr das Client-Server-Prinzip durch, bei dem ein lokales Programm, der Client, eine Oberfläche für die Ein- und Ausgabe zur Verfügung stellt, um die Dienste des entfernten Servers zu nutzen.