[gir-l] Online-Untersuchungen:Möglichkeiten zurRücknahmeder Daten

[Ulf-Dietrich Reips]

At 15:55 Uhr +0100 13.1.2004, Alexander Schestag wrote:
>
>Ich habe es grade erlebt, und da hat die Versuchsperson, anstatt die
>Kontaktadresse zu nutzen, laut in dem entsprechenden Forum herumposaunt,

Nicht nett, nicht nett. Aber deshalb ist die 
Teilnehmerwerbung über Foren (oder in 
Uni-Veranstaltungen) eben grundsätzlich 
problematisch.

>worum es eigentlich ging, was natürlich nicht in unserem Sinne war. Darauf
>per Mail angesprochen, hat der Teilnehmer eben so argumentiert, daß er
>nicht die Möglichkeit gehabt hätte, die Daten zurückzuziehen, dabei hätte
>eine Mail an mich genügt.

Eben deshalb hatte der Teilnehmer die Möglichkeit.

>  > Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, am Ende
>>  des Experiments einfach die Frage nach dem
>>  Rückziehwunsch zu stellen, deren positive
>>  Beantwortung den Datensatz entweder sofort löscht
>>  (wenn datenbankgestützt) oder später zur Löschung
>>  führt (wenn Logdatei-basiert). In jedem Fall ist
>>  es wichtig, die Anzahl dieser Fälle zu vermerken
>>  und in etwaigen Publikationen zu berichten.
>
>Aber diese Methode wird ganz selten angewandt, oder? Sie birgt IMHO auch
>die Gefahr, daß zu wenige Daten übrig bleiben.

Kommt darauf an, wie viele man braucht :-D
Die Schwelle zum Zurückziehen wird jedenfalls 
abgesenkt. Das Problematische daran sehe ich bei 
einer eventuellen substanziell grossen Anzahl 
"Zurückzieher" (an die ich nicht glaube) darin, 
dass das Zurückziehen vielleicht systematisch 
durch die Versuchsbedingungen beeinflusst wird. 
Es werden also vielleicht gerade die Teilnehmer 
ihre Daten zurückziehen, die das Gefühl haben "in 
dem Test schlecht abgeschnitten" zu haben etc. 
Damit würde der Wert der Untersuchung zweifelhaft.

Übrigens: empfehle natürlich als Ort der 
Teilnehmerrekrutierung für Web-*Experimente* 
(nicht korrelative Befragungen) unsere 
forumsfreie ;-) :: web experiment list :: 
http://genpsylab-wexlist.unizh.ch/ :-D

Viele Grüsse,
--u